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  Unsere ganz besondere Seite!

 

 

Das ist aber schon sehr lange her

- sehr lange!

 

 

 

 

Die Geschichte der Steuerverwaltung

ist sehr, sehr, sehr, sehr lang!

 

 

   

Geld zu verschenken!

Irgendwo in Bayern gibt es ein Kaufhaus mit vielen unterschiedlichen Abteilungen. Bereits vor Jahren musste der Kaufhausbesitzer feststellen, dass viele dieser Abteilungen keine Gewinne erwirtschaften, sondern ihm nur Geld kosten. Auf der anderen Seite hat er eine Abteilung, die fantastisch läuft. Die Kunden strömen in Massen, an manchen Tagen hat sein Personal Probleme, den Kundenandrang zu bewältigen. Die Einnahmen dieser Abteilung fließen zwar beachtlich, decken aber nicht die Verluste aus den anderen Abteilungen, aber sie lassen immerhin seinen Gesamtverlust geringer ausfallen. Zur Deckung seiner Verluste nimmt er regelmäßig Kredite auf. 

Nach einigen Jahren ist er es leid, seinen Geschäftsbetrieb über Kredite zu finanzieren, deshalb verhängt er drastische Sparmaßnahmen. Er beschließt seine Personalausgaben durch eine drastische Personalkürzung in Höhe von 10 Prozent zu vermindern. Und da unser Kaufhausbesitzer meint ein gerechter Mann ist, kürzt er überall, in den Abteilungen die Verluste schreiben, aber auch in der Abteilung, die Gewinne erwirtschaftet. Nur bei seiner Putzkolonne, die für ein sauberes Kaufhaus sorgt, stellt er neues Personal ein. Die neuen Reini-gungskräfte werden sofort im Rang einer Oberreinigungskraft besoldet.

 Außerdem beschließt er der zunehmenden Verkrustung und Unflexibilität seines Personalkörpers entgegenzuwirken und führt ein Personalfortentwicklungskonzept ein. Dies hat zum Inhalt, dass seine Beschäftigten nur noch maximal 5 Jahre in ihren Abteilungen verbleiben dürfen. So setzt er zum Beispiel seine erfahrenen Verkäufer aus der Gartenabteilung in die Abteilung für Herrenoberbekleidung um. Eine langjährige Verkäuferin aus der Wurstabteilung verkauft nun Computer.

Sein neues Unternehmenskonzept zeigt seiner Meinung nach erste Erfolge: seine Verschuldung wird geringer. In den Abteilungen, die bisher Verluste zu verzeichnen hatten, läuft die Arbeit wie bisher weiter. Nur in der Abteilung, die Gewinne schreibt, gibt es ein paar kleine Probleme. Das verbleibende Personal kommt mit dem Kundenandrang gar nicht mehr zurecht. Daraufhin richtet er einen Info-Point ein, der die Kundenströme kanalisieren soll. Dies hat jedoch zur Folge, dass immer mehr Kunden in diese Abteilung strömen, weil sie dort so kundenfreundlich beraten werden. Darüber hinaus stattet unser Kaufhausbesitzer diese Abteilung mit den neuesten Computer-Kassen aus und stellt ein virtuelles Kaufhaus ins Internet, von dem aus die Kunden einfach von zuhause aus Bestellungen an die Abteilung richten können. Leider nutzen nur wenige seiner Kunden diese Möglichkeit und bestellen über das Internet. Die Arbeitsbelastung bleibt trotz dieser technischen Neuerungen enorm. Viele der Beschäftigten arbeiten bis zur Er-schöpfung, vergessen ihre Mittags-pause, machen Überstunden, einige kündigen. Andere bleiben leider auf der Strecke und werden krank. Neueinsteilungen lehnt unser Kaufhausbesitzer jedoch ab. "Ich bin auf dem richtigen Weg!", ließ er oftmals verkünden. Die Beschäftigten in dieser Abteilung werden immer weniger. Viele Kunden können nicht mehr bedient werden, telefonische Anfragen der Kunden werden nur noch hastig erledigt, schriftliche Bestellungen bleiben liegen. 

Daraufhin gibt unser Kaufhausbesitzer eine Mitteilung mit folgendem Wortlaut an die Beschäftigten seiner Abteilung: 

1. Im Vordergrund steht das Bedienen möglichst vieler Kunden. Wechselgeld soll nur noch überschlägig geprüft werden. Etwaige Verluste, die durch die Auszahlung von zuviel Wechsel-geld entstehen, müssen hingenommen werden. 

2. Bei Reklamationen ist dem Kunden immer Glauben zu schenken. Ausgezahlte Preisnachlässe sind nur noch überschlägig zu prüfen.

3. Bei der Erstellung der Rechnungen ist der Schnitt des Warenein-kaufverbundes zu erreichen. Auch bei der Erstellung dieser Rechnungen sind der Inhalt und der Betrag nur überschlägig zu prüfen.

4. Ladendiebstähle bis zu einem Betrag von 1500 EUR werden nicht mehr verfolgt.

 

Nach einigen Monaten berichtet der Kaufhausbesitzer auf einer Betriebs-versammlung, dass sich die Ein-nahmen dieser Abteilung in den letzten Monaten erheblich gemindert haben. Er könne sich aber nicht erklären, wie es zu diesen Rückgängen gekommen ist.

Dieter Weiß